Wenn wir über die Pornoindustrie sprechen, blicken wir fast immer auf die Vereinigten Staaten, da sich dieses Genre in diesem Land am weitesten entwickelt hat. Tatsächlich entwickelte sich der Porno Ende der 60er Jahre von einer Untergrundszene zu einer Millionenmaschine, die bis heute Millionen generiert. Da Hollywood-Profis nur einen Schritt entfernt waren, bevorzugten sie immer den nordamerikanischen Teil des X-Kinos, aber auch in Europa hatten wir unsere Ressourcen. Tatsächlich begann in den 70er Jahren auch in Ländern wie Frankreich oder Italien das pornografische Kino zu entstehen, mit einer Produktion, die sich völlig von der amerikanischen unterscheidet. Dabei griffen die Filmemacher auf das Autorenkino zurück und verliehen ihren Szenen mehrfach eine geradezu traumhafte Qualität, wobei sie gelinde gesagt ein überraschendes Ergebnis erzielten. Wenn es zu dieser Zeit ein Land gibt, das herausragt, dann ist es Italien, ein Land, in dem Sex schon immer eine Obsession war.
Und wir sprechen nicht nur über Pornos oder die explizite Sexindustrie, sondern auch über die gewagten Fernsehsendungen, die im französischen Fernsehen ausgestrahlt wurden. In den 80er Jahren fanden wir auf diesen Kanälen allerlei hitzige Sendungen, viele davon mit Bezug zum künftigen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Die Vorliebe für Morbidität und Sinnlichkeit spiegelte sich in Produktionen wie Colpo Grosso wider, einer Varieté-Show mit weiblichen Akten. Es war eine Sendung, die nachts auf diesen italienischen Sendern ausgestrahlt wurde und die Aufmerksamkeit von Zuschauern aus aller Welt auf sich zog. Tatsächlich sind die heute noch erhaltenen Videos der Sendung im Internet zu finden und haben Kultstatus erreicht. In Colpo Grosso führte eine große Gruppe wunderschöner Mädchen, Models, Schauspielerinnen und Tänzerinnen sehr gewagte Musiknummern auf, die mit teilweise kompletten Aktdarstellungen endeten. Innerhalb dieser Kohorte schöner Frauen stach eine schöne Niederländerin hervor, die Ende der 80er Jahre im alten Europa zu einem erotischen Mythos werden sollte. Die Rede ist von Zara Whites, einem faszinierenden Model, das sich später auch mit Pornofilmen beschäftigte und in ihrem Heimatland Holland als Prostituierte arbeitete, bevor sie berühmt wurde.
Eine sehr liberale Jugend in Holland
Whites wurde in Rotterdam, Niederlande, unter dem Namen Esther Kooiman geboren. Obwohl es in seinem Land nicht viele Informationen über seine Kindheit und Jugend gibt, ist bekannt, dass sich Weiße aufgrund der Umgebung um ihn herum schon sehr früh für Sex interessierten. Die Niederländer haben den Ruf, in dieser Frage sehr offen zu sein, und nicht umsonst gehörten sie zu den Ersten, die Sexarbeit weltweit legalisierten. Kooiman besaß eine unbestreitbare Schönheit wie eine Porzellanpuppe und beschloss, ihre Sexkarriere als Prostituierte in Rotterdam zu beginnen und mehrere Monate im Rotlichtviertel der Stadt zu arbeiten. Sie lernte, was nötig war, tanzte auch in Stripclubs und beschloss, noch einen Schritt weiter zu gehen. So zog er bereits im Alter von 20 Jahren nach Italien, wo er begann, am bereits genannten Colpo Grosso-Programm teilzunehmen.
Von der Straße bis zum Fernsehen
Der Erfolg der Weißen im Fernsehen stellte sich sofort ein. Nachdem sie ein paar Jahre lang als Escort auf den Straßen ihrer Stadt gearbeitet und etwas Geld verdient hatte, wusste das Mädchen, dass sie einen Karrieresprung machen musste. Sie ging nach Italien mit der Absicht, berühmt zu werden, und das gelang ihr durchaus, allerdings nicht nur wegen ihres Auftritts im Fernsehen. Die junge Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits in mehreren Männermagazinen erschienen, und diese Cover hatten die Aufmerksamkeit einiger Pornoproduzenten auf sich gezogen. Der natürliche Schritt von Whites bestand darin, in die explizite Branche vorzudringen, obwohl er zuvor dank seiner Nacktdarstellungen in Colpo Grosso einige Monate lang auf der kleinen Leinwand beliebt war. In einem Programm, in dem es so viele schöne Mädchen gab, stach die Niederländerin durch ihre subtile und umwerfende Schönheit hervor.
Ein skulpturaler Körper und hundertprozentige Natürlichkeit sowie wunderschöne blaue Augen machten sie zu einer unwiderstehlichen Versuchung. Die junge Frau beschloss bereits wie Zara Whites, den letzten Schritt zu wagen und ihre Karriere im Pornobereich zu beginnen, was absolut herausragend wäre. Sie hatte alles, was sie hervorstechen ließ, und darüber hinaus verfügte sie über die angeborene Sinnlichkeit, von der viele ihrer Begleiterinnen nur träumen konnten. Vor der Kamera aufzutreten ist nicht einfach, aber Whites schien dafür geboren zu sein, wenn man bedenkt, dass er zu Beginn noch recht jung war. Es ist wahrscheinlich, dass ihre, wenn auch flüchtige, Erfahrung in der Prostitution ihr auch dabei geholfen hat, diesen Punkt der Intensität vor der Kamera zu erreichen.
Sein Übergang zum Porno
Zwischen 1989 und 1992 drehte Zara Whites mehr als zwanzig Pornofilme in Europa und den Vereinigten Staaten. Er arbeitete für die bedeutendsten Regisseure der Branche und spielte in Filmen mit, die heute als Kult gelten, wie zum Beispiel Reves de Cuir. Es handelt sich um einen französischen Film, der stark von Videodrome, dem Klassiker von David Cronemberg, inspiriert ist. Darin spielt Whites die Rolle einer kultivierten Frau eines Millionärs, die ein Band mit erotischen und sehr expliziten Fantasien entdeckt. Nach und nach verschmilzt die Frau mit dieser traumhaften und feurigen Welt, bis sie darin gefangen ist und buchstäblich ins Fernsehen eintritt. Eines seiner bekanntesten Werke, wenn auch nicht das einzige, da seine Karriere voller Erfolge ist.
Während sie für den Playboy und Hustler posierte, wurde Whites dank ihrer Auftritte, ihrer heiteren Schönheit und ihrer feurigen Haltung vor der Kamera auch zum Objekt der Begierde der halben Welt. Nachdem er sich 1992 vorübergehend zurückgezogen hatte, um sein Glück im Mainstream-Kino zu versuchen, kehrte Whites ein Jahr später zurück, um 1995 wieder aufzuhören. In den späten 90ern beschäftigte er sich weiter mit Pornos, allerdings nur ab und zu mit Lesbenszenen. Ihr Ruhm verblasste allmählich und die Branche veränderte sich in diesem Jahrzehnt so sehr, dass es schien, als gäbe es keinen Platz mehr für ein Mädchen wie sie. Allerdings bleibt „Whites“ allen 90er-Pornofans unvergessen in Erinnerung.
Geschäftsfrau und Leiterin einer Modelagentur
Die Niederländerin ließ sich eine Zeit lang in Paris nieder und begann von dort aus auch Projekte als konventionelle Schauspielerin oder drehte Softcore-Serien und -Filme. Nach seinen letzten Szenen in den frühen 2000er Jahren beschloss Whites, die Branche vollständig zu verlassen und sich einfach dem Lebensunterhalt seiner Geschäfte mit seiner Familie zu widmen. Sie trat in den letzten zwei Jahrzehnten sowohl in französischen als auch in niederländischen Programmen auf und wird oft als einer der besten europäischen Pornostars aller Zeiten bezeichnet. Das Vermächtnis von Whites lebt im Internet weiter, wo viele seiner Szenen ganz oben auf der Favoritenliste der Zuschauer stehen. Jetzt, mit ihren Firmen und ihrer Modelagentur, scheint sie ziemlich weit von dem ganzen Leben entfernt zu sein, das sie vor drei Jahrzehnten berühmt gemacht hat.